Kulturkindergarten startet am 7. Januar

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Westdeutsche Zeitung, 12. Dezember 2018

 WZ KUltur KIGA

Foto: Andreas Fischer

Die Bauarbeiten gehen in den Endspurt: Am 7. Januar soll der Kulturkindergarten an der Nordbahntrasse bezogen werden. In Betrieb ist die Einrichtung, die von der Alten Feuerwache gemeinsam mit dem Verein Forum/Proviel getragen wird, zwar schon seit August — allerdings werden die 60 Kinder aktuell noch in zwei Ausweichquartieren betreut.

„Damit ist bald Schluss“, erklären Christoph Nieder von Proviel und Joachim Heiß von der Alten Feuerwache. Beiden ist anzumerken, wie froh sie darüber sind — und wer mit ihnen einen Rundgang durch den bald fertigen Neubau macht, sieht auch, wie stolz alle Beteiligten auf das neue Schmuckstück sind. Noch wird in und rund um die neue Kita kräftig gewerkelt. Ein Hingucker ist der langezogene Bau aber schon jetzt. „Viele auf der Nordbahntrasse bleiben schon stehen und schauen es sich an“, erzählen Nieder und Heiß. Die Resonanz sei durchweg positiv.      

Zu gucken gibt es auch schon einiges. Ins Auge fällt zum Beispiel der große Spielbereich im Zentrum des Baus, „Piazza“ genannt, mit der großen Fensterfront in Richtung Trasse. „Der Sportboden liegt auch schon“, sagt Nieder und macht gleich einen kleinen Belastungstest. Weiter geht es auf dem Rundgang, etwa in die verschiedenen Gruppenräume. Drei Gruppen á 20 Kinder sind es aktuell, ab August 2019 werden es fünf Gruppen sein. 

 

Baulich wurde versucht, auf das Problem A46 einzugehen

 

Größte Herausforderung beim Bau war auf jeden Fall die A 46, sprich, wie mit dem Lärm umgegangen werden kann, sagt Nieder. Wer von der Juliusstraße zur Kita kommt, hört natürlich die Autos. Im Bau selbst und auf der Rückseite zur Trasse hin, habe man aber alles getan, damit die Geräusche kaum noch auffallen. In den Räumen in Richtung Autobahn gibt es deshalb zum Beispiel keine direkt zu öffnenden Fenster, sondern eine Belüftungsanlage. Und das Dach wurde so konzipiert, dass die Schallwelle über das Gebäude hinwegzieht. „Uns ist wichtig, dass sich hier Kinder wohlfühlen, aber natürlich auch die Erzieherinnen und Erzieher, die hier arbeiten“, sagt Nieder.       

Das Konzept der Kulturkita mit Leben füllen, sollen auch verschiedene Kooperationen. Musiker Björn Krüger etwa ist bereits mehrere Stunden pro Woche mit Kulturpädagogik-Angeboten am Start. Gespräche über Zusammenarbeiten gibt es mit Dörte Bald und der Musikhochschule. Vieles werde sich noch entwickeln, ist Heiß überzeugt.

Doch der Kulturkindergarten ist nur ein Baustein des Projektes, zu dem noch einiges mehr gehört, wie Heiß ankündigt. Der 2000 Quadratmeter Kulturgarten etwa, in dem Obst und Gemüse angebaut werden soll — „gesunde Ernährung ist für Kinder ganz wichtig“, betont Heiß — ist ebenfalls in Arbeit. Man sei ein wenig in Verzug, die Kita genieße aber nun mal oberste Priorität. Deshalb werde man mit der Planung für das Tiergehege auf weiteren 3000 Quadratmetern, die die Alte Feuerwache angekauft hat, auch erst später beginnen.

Denn der Einzugstermin am 7. Januar steht, machen Heiß und Nieder deutlich. Anders geht es auch nicht. Ab 20. Dezember werden die Übergangsquartiere in der Alten Feuerwache und an der Kyffhäuserstraße geräumt, ab 27. Dezember beginnt das Einräumen an der Nordbahntrasse.

Die Nachbarn freuen sich jedenfalls schon, dass es bald losgeht. Die Utopisten vom Bahnhof Mirke betonen immer wieder, wie sehr eine Kita doch zu ihrem Utopiastadt Campus passe. Und auch Lutz Eßrich von der Wuppertalbewegung, der „Herrin der Nordbahntrasse“, wird euphorisch beim Thema Kulturkindergarten: „Das ist ein ganz tolles Projekt.“

 

Von Manuel Praest
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