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Kleine Theatermacher am Start

Wuppertaler Rundschau, 02. Dezember 2016

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Von li.: Ronja, Parwer, Mohammed, Chasey, Anneruth Simon, Fidaa und Rabe in der Theater-Schneiderei. FOTO: Raina Seinsche

 

Wuppertal. Die Wuppertaler Bühnen und die Alter Feuerwache gehen eine einjährige Partnerschaft ein, um Kindern das Theater näher zu bringen. Von Sabina Bartholomä

Viele Gespräche zwischen den Wuppertaler Bühnen und dem pädagogischen Team der Alten Feuerwache hat es in den letzten Monaten gegeben. Im Mittelpunkt stand dabei immer die Frage, wie man in Zukunft Kinder und Jugendliche für das Theater begeistern kann.

Jetzt folgen konkrete Schritte, die mit dem Besuch von sieben Kids der Achtsamkeitsgruppe zusammen mit Dörte Bald, Jana Ihle, Jaqueline Hartmann-Mastro und Björn Krüger von der Alten Feuerwache bei Theaterpädagogin Sylvia Martin und Enno Schaarwächter, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, begannen. "Wir machen das unglaublich gerne und freuen uns, durch diese Partnerschaft auch Kids zu erreichen, deren Familien keine Theaterfans sind. Auch das ist ein wichtiges Arbeitsfeld für die Zukunft", so Schaarwächter, der sich nicht nur auf die Unterstützung seiner Theaterpädagogin, sondern auch auf die Mitarbeiter der Werkstätten verlassen kann.

"Im Kinderstück, 'Der Zauberer von Oz' waren wir schon mit der Gruppe. Das kam sehr gut an, ein Kind hat den Theaterbesuch anschließend in einem Schulaufsatz verarbeitet", beschreibt Björn Krüger das Interesse der Kinder. Die sollen nun einen handfesten Blick hinter die Kulissen werfen dürfen, Malersaal, Schneiderei und Maske besuchen, oder sogar bei einer Aufführung als Platzanweiser arbeiten.

"Es ist wertvoll zu sehen, dass Theater auch Handwerk bedeutet. Vielleicht entwickelt sich so ein Hobby oder gar ein Berufswunsch", hofft Dörte Bald auf den weiteren Erfolg der Partnerschaft.

Genug der lobenden Worte, die Kids werden ungeduldig und unter der Führung von Sylvia Martin geht es in die Schneiderei. "Dort hat man für die kleinen Besucher schon etwas vorbereitet", verrät die Theaterpädagogin. Und die staunen nicht schlecht, als sie vom ängstlichen Löwen aus dem "Zauberer von Oz" empfangen werden.

Denn Schneiderin Anneruth Simon ist kurzerhand in das Kostüm gestiegen. Dann werden Sorgenpüppchen erstellt: "Da könnte Ihr Eure Ängste reinstecken und dann zuziehen", erklärt die Schneiderin.

 

 

Projekt "Kleine Theatermacher" in der Schneiderei

Westdeutsche Zeitung, 23. November 2016

WZ

Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter und Theaterpädagogin Sylvia Martin freuen sich mit Jana-Sophia Ihle und Jaqueline Hartmann-Mastro von der Alten Feuerwache sowie Dörte Bald und Björn Krüger (v.l.) auf das Projekt „Kleine Theatermacher“. Vorn warten die Feuerwache-Kinder Chasey, Rümeysa, Mohammed, Fidaa, Raba und Ronja (hinter ihr versteckt sich Parwer) auf den Besuch in der Schneiderei.

 

Zusammenarbeit zwischen der Alten Feuerwache und den Wuppertaler Bühnen geht weiter.

Wuppertal. Ob sie schon einmal in einem Theater war? Ronja (7) schüttelt den Kopf und wirkt ein bisschen eingeschüchtert von der festlichen Atmosphäre im Kronleuchterfoyer des Opernhauses. Gemeinsam mit sechs anderen Kindern aus dem Elberfelder Begegnungszentrum Alte Feuerwache an der Gathe ist sie für einen buchstäblichen Blick hinter die Kulissen nach Barmen gekommen.

Zu „Kleinen Theatermachern“ sollen die jungen Besucher werden, allesamt Teilnehmer der sogenannten Achtsamkeitsgruppe in der Alten Feuerwache, die sich dabei auch um Kinder aus teils schwierigen familiären Verhältnissen kümmert. Neben Mittagessen und Hausaufgabenhilfe gibt es Freizeit- und Bildungsangebote aus den Bereichen Musik und Theater, für die sich Dörte Bald und Björn Krüger engagieren.

„Angebote der Alten Feuerwache werden sinnvoll ergänzt“

Gemeinsam mit ihnen und in Zusammenarbeit mit den Bühnen sollen die Feuerwache-Kinder die Welt der Wuppertaler Bühnen kennenlernen – und vielleicht langfristig zu Fans werden. „Wir haben die Pflicht, Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen nie ein Theater betreten werden, an Kultur heranzuführen und ihnen die Chance zu geben, sich dem Theater zu nähern“, sagte Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter Mittwoch beim offiziellen Start des Projekts. „Wir bieten hier zwar eine gute Qualität an, aber auch wir haben ein Problem damit, wie wir mit jugendlichen Zuschauern der Zukunft umgehen wollen.“

Das Heranführen an Kultur sei ein wichtiger Schritt. „Im letzten Monat haben die Kinder schon im Theater am Engelsgarten den ,Zauberer von Oz’ gesehen“, erläutert Björn Krüger. Nun sollen die Sieben- bis Zehnjährigen erfahren, was hinter einer Aufführung steckt und durften im Anschluss an den gestrigen Fototermin in die Schneiderei. Das greift sehr schön ineinander“, lobt Björn Krüger. „Die Angebote der Alten Feuerwache werden hier sehr sinnvoll ergänzt.“

Mohammed, Ronja, Chasey, Rümeysa, Raba, Parwer und Fidaa konnten nicht nur einen Blick auf Kleiderpuppen und Kostüme werfen, sondern sogar selbst etwas schneidern: „ein Sorgenpüppchen“, erklärte ihnen Schneiderin Anneruth Simon im Löwenkostüm und knüpfte vor der gemeinsamen Bastelstunde an den „Zauberer von Oz“ an. „In das könnt ihr die Angst und alle eure Sorgen stecken. Einfach zumachen, und dann sind sie weg.“

Finanziert wird das Projekt von den Freunden der Bühnen mit einem „kleinen vierstelligen Betrag“, so Krüger. Gut angelegtes Geld: „Kinder sind unserer Zukunft“, sagt Theaterpädagogin Sylvia Martin und Schaarwächter kündigte an: „Wir sind entschlossen, das zu einem wichtigen Arbeitsfeld der Zukunft zu machen.“

 

Von Claudia Kasemann

 

 

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