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3. Platz beim WDR-Kinderrechtepreis 2016

WDR, am 16. Juni 2016

 

WDR-Kinderrechtepreis 2016 geht an das „Kinder- und Jugendhaus Beeck“, „burundikids e.V.“ und die „Alte Feuerwache Wuppertal“ / Sonderpreis für Aktionsbündnis „Kinder mit Behinderungen in Pflegefamilien e.V.“

Die drei Gewinner des WDR-Kinderrechtepreises 2016 stehen fest. Der erste Preis geht an das Duisburger „Kinder- und Jugendhaus Beeck“, der zweite Preis wird an das Kölner Kinderhilfswerk „burundikids e.V.“ verliehen. Den dritten Preis erhält die „Alte Feuerwache Wuppertal“. Das Kölner Aktionsbündnis „Kinder mit Behinderungen in Pflegefamilien e.V.“ wird mit einem nicht dotierten Sonderpreis ausgezeichnet. Das entschieden eine Kinder- und eine Erwachsenenjury bei ihrer Sitzung am Donnerstag, 16. Juni, im WDR in Köln. Die Preisverleihung erfolgt am 18. September 2016 ebenfalls im WDR in Köln, anlässlich des Weltkindertags.

Valerie Weber, Hörfunkdirektorin des WDR und Mitglied der Jury: „Kinder müssen vor Gewalt, Armut und schlechter Behandlung geschützt werden. Und Kinder haben ein Recht darauf, dass wir Ihnen diese Welt so übergeben, dass sie ein glückliches und gesundes Leben vor sich haben. Mit dem WDR Kinderrechtepreis setzen wir seit über 20 Jahren ein Zeichen für beide Ziele. Denn wir rücken die Menschen ins Licht, die Großen und die Kleinen, die mit viel Engagement und Kreativität für eben diese Rechte der Kinder kämpfen".

Die Preisträger

Das „Kinder- und Jugendhaus Beeck“ bietet Kindern und Jugendlichen mit geistigen und körperlichen Behinderungen ein Zuhause. Nach Meinung der Jury habe es „einen besonders eindrucksvollen Kinderrechtekatalog erstellt, der vorbildhaft für andere Einrichtungen ist.“

Das Hilfswerk „burundikids“ will Straßenkindern in einem der ärmsten Länder der Welt eine Perspektive bieten. Mit der Auszeichnung möchte die Jury deutlich machen, „dass Kinderrechte in allen Ländern dieser Welt gelten müssen.

Das „Gesunde Kinderhaus“ und die „8samkeitsgruppen“ in der „Alten Feuerwache Wuppertal“ bieten hochbelasteten Kindern nach Ansicht der Jury „in vorbildlicher Weise Verlässlichkeit im Alltag und tragfähige Perspektiven“.

Das Aktionsbündnis „Kinder mit Behinderungen in Pflegefamilien e.V.“ betreibt Lobbyarbeit für betroffene Kinder – für die Jury auszeichnungswürdig mit einem Sonderpreis, da der Verein mit seinem Engagement eine Gesetzeslücke füllen will.

Der WDR-Kinderrechtepreis wird am 18. September 2016 in Köln verliehen. Er ist mit insgesamt 4.500 Euro Preisgeld verbunden: Der erste Preis ist mit 2.500, der zweite mit 2.000, der dritte mit 1.000 Euro dotiert. Zur Jury gehörten mehrere Fachleute für Kinderrechte und Vertreter von Kinderhilfswerken, ein Vertreter der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sowie WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber. Daneben entschied eine gleichberechtigte Kinderjury von acht Kindern im Alter zwischen acht und elf Jahren über die Preisvergabe.

Der WDR setzt mit dem Kinderrechtepreis seit 1994 ein wichtiges Zeichen zur Bekanntmachung und Umsetzung der Kinderrechte in Nordrhein-Westfalen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen, dieses Jahr zum 11. Mal. Schirmherrin des Preises ist erneut NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

 

Weitere Informationen zum WDR-Kinderrechtepreis auf wdr.de

 

Egal, aus welchem Land man kommt

Wuppertaler Rundschau, am 05. Mai 2016
 
PlanetK
 
Wuppertal. Kultur verbindet – unter diesem Motto unterstützen der Wuppertaler Verein "Planet K" und das Unternehmen Riedel Communications zwei ähnliche neue Flüchtlingsprojekte im Tal. Von Florian Schmitz

Victoria, Laura, Joy und Danilo bringen sich in Formation. Links und rechts sitzen ihre "Mentoren" Björn Krüger und Armin Alic. Krüger zählt an und gemeinsam performen sie "Butterfly", den ersten, sehr poppigen Lovesong einer Band, die noch nicht einmal einen Namen hat, aber sicher bald einen braucht. Denn das Bandprojekt des Vereins "Planet K" feierte am Samstag, 16. April, den ersten Auftritt bei einer Veranstaltung des katholischen Bildungswerks.

Das Spezielle an der Band ist, dass sie teils aus deutschen Jugendlichen und teils aus Zuwanderern besteht. Jeden Donnerstag ab 18 Uhr trifft sich die Gruppe in der Alten Feuerwache, um zu proben und eigene Songs zu schreiben. Unter dem Motto "Gemeinsam Musik erleben" ist das Ziel des Vereins, Jugendliche aus verschiedenen Kulturen durch Musik zusammen zu bringen.

Jemand, der weiß, wie Musik als Türöffner in einer neuen Heimat wirken kann, ist Berufs-Bassist Armin Alic ("Almanac", "Royal Street Orchestra"). Er kam selbst vor 24 Jahren als Kriegsflüchtling aus Bosnien nach Deutschland. "Die Musik hat mir damals sehr geholfen, neue Leute kennenzulernen", erinnert er sich. Das wolle er jetzt mit "Planet K" weitergeben – "ich empfinde das als meine Verantwortung. Es macht aber gleichzeitig auch unheimlich Spaß", sagt er.

"Planet K" wurde Anfang 2015 von einer Gruppe um Musiker Krüger ("Uncle Ho") ins Leben gerufen. Das K steht für Kultur. "Wir haben uns gefragt, was können wir für die interkulturelle Integration von Menschen tun", sagt Krüger. Nicht Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten sollen im Mittelpunkt stehen. Mittlerweile wird der Verein in seinen Projekten vom Landesmusikrat mit einer niedrigen vierstelligen Summe gefördert. Davon kann neben dem Standort Alte Feuerwache noch ein Projektort gegenüber der Flüchtlingsunterkunft im Arthotel Heckinghausen aufgemacht werden.

Die Resonanz ist durch die wechselnden Teilnehmer immer unterschiedlich. Mal sind eine Handvoll Leute da, mal mehr als zehn, berichtet Krüger. Der eine oder andere musste die Gruppe verlassen, weil oft nicht klar ist, ob die Zuwanderer in Wuppertal bleiben können. Die jungen Musiker haben jedenfalls Spaß an der Sache: "Ich war auf der Suche nach Leuten, mit denen ich zusammen Musik machen kann. Das gehört für mich zu einer Heimat dazu", sagt Victoria (17), die aus Ghana nach Deutschland gekommen ist und als Sängerin beim Songschreiben mitmacht. Danilo (16) kommt aus Italien, kennt Laura und Joy aus der Schule und spielt leidenschaftlich gern Gitarre. "Bei der Musik ist egal, aus welchem Land man kommt", sagt er.

Ein weiteres Kulturprojekt mit Flüchtlingen und Einheimischen hat die Firma Riedel Communications nach Wuppertal geholt. Das Kommunikationsunternehmen finanziert das Musical "Zwischen den Welten" vom Verein Music4Everybody. Schon Anfang April gab es zwei Aufführungen mit insgesamt 800 Besuchern auf dem Firmengelände. Das Konzept verbindet Spaß mit Sprachunterricht: 30 jugendliche Flüchtlinge und 30 deutsche Jugendliche als Paten arbeiten zusammen daran, das Musical auf die Beine zu stellen.

Gleichzeitig bekommen die Zuwanderer Sprachkurse, die ebenfalls in den Räumen von Riedel stattfinden. "Das Projekt ist eine gute Gelegenheit, Kontakt zwischen deutschen und geflüchteten Jugendlichen herzustellen. Sie lernen sich und die Kultur des anderen kennen, und wie man gut miteinander umgehen kann", sagt Sprecher Tom Cragg.

Bei den ersten beiden Aufführungen standen Jugendliche aus Köln auf der Bühne, bald sollen das auch Wuppertaler Jugendliche können. Bei einem Kennenlern-Nachmittag und Anmelde-Casting wurden am 18. April bei Riedel Darsteller gesucht. Das Unternehmen möchte auch noch weitere Unterstützer gewinnen, wie die Firma Leyendecker, die bei den ersten Shows die Technik zur Verfügung stellte.

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